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Sudden Fall

SUDDEN FALL – Retrospektive 1991 – 1997

[independent] SUDDEN FALL war authentisch, idealistisch und innovativ. Kaum eine Band konnte sich mehr „Independent“ nennen, als dieses eigenwillige Quartett, das zwischen 1991 und 1997 im südöstlichen Raum der Republik, sowie im Grenzland Tschechiens für Begeisterung und Unverständnis sorgte.

[(pre-)emo (sub-)cult!]: Die musikalischen Anleihen von Alternative, Independent, Grunge, Postpunk, Noise- und Psycherock reichen von ERIC’S TRIP über WEDDING PRESENT bis hin zu PUBLIC IMAGE LIMITED und UNSANE, um nur Eckdaten des obskuren Vierers zu nennen. Mit spartanischem Equipment und minimalistischen Bühneneffekten, morbiden Lyrics und manischen Stimmungsschwankungen wussten SUDDEN FALL ihr Publikum zu schockieren. Zu gerne verwirrte die Band, so dass trotz der Faszination der Monotonie in ihren subtilen Melodien unterschwellig die Gefühle von Freude in Furcht umkippten. Ein musikalischer Psychotrip, der die "Apokalypse in vierzig Minuten" wiedergibt, wie das treffend ein Konzertkritiker erkannte.

[11-h-lingo]: SUDDEN FALL haben neben einigen Demo-Tapes 1995 ihr CD-EP-Debüt „11-h-lingo“ auf Oblivion Records veröffentlicht.  Auch hier schieden sich die Geister. Während ein Teil der Medien neue, avantgardistische Impulse erkannte und vor allem das aggressive, brachiale und chaotische Potential der Band live zu schätzen wusste, wandte sich das andere Lager kopfschüttelnd ab. Melodieinstrumente, die „nur“ als Effektgeräte benutzt wurden, eingebunden in wirre Arrangements und psychotischen Lyrics waren für manches herkömmlich musikalisch konditionierte Ohr nicht zu verarbeiten. Unbeeindruckt kreierten SUDDEN FALL weiter an ihrem eigenen Sound.

[der anfang vom ende]: Dennoch gab es seitens der Musikindustrie Interesse. Im Frühjahr 1996 bekamen SUDDEN FALL die Option bei einem etablierten Label nebst Konzertagentur unterzukommen. Bald wurde klar, dass die Freiheiten der Band durch das Label stark beschnitten werden würden, zudem personelle Umstrukturierungen gefordert wurden, so dass SUDDEN FALL ablehnten. Eine überlegenswerte Alternative jedoch bot das Angebot von Guido Lucas (BluNoise Records) „11-h-lingo" und weiteres Songmaterial für einen Longplayer zu produzieren. Ende 1996 gingen SUDDEN FALL in ein kleines Studio, um Demos für diese geplante Session einzuspielen. In diesen Tagen der intensiveren Zusammenarbeit wurde jedoch klar, dass eine musikalische Zusammenarbeit langfristig nur noch mühsam zu Wege gebracht werden würde. Einige Wochen nach den Aufnahmen und der gemeinsamen Stille, traf man sich erneut, um das Material zu mischen. Nach diesem Wochenende war sich die Band einig, dass die Tage von SUDDEN FALL gezählt sind. Musikalisch ausgebrannt absolvierte das Quartett die letzten Konzerte und ohne großer Worte ging jeder der vier seiner eigenen Wege. Die gemeinsamen musikalischen Aktivitäten wurden zwar eingestellt, jedoch pflegt man untereinander privat Kontakte.

[„und wie immer – keine zugabe! tschüss.“]: Kein Paukenschlag, kein Abschiedskonzert, keine Re-Union. SUDDEN FALL hielten nach der Trennung Mitte 1997 die Restbestände der einzigen offiziellen Veröffentlichung "11-h-lingo" zurück. [s-s-p] war das Material der letzten Studioarbeit bekannt. Da sich die Philosophie von SUDDEN FALL auf [s-s-p] bestens übertragen lässt trafen sich im April 2005 die ehemaligen Mitglieder der Band, um aus einigen noch vorhandenen Bändern sieben weitere Stücke für eine Bonus-CD aus der musikalischen Schaffensphase von SUDDEN FALL für [s-s-p] zusammen zu stellen.

[s-s-p]: Deshalb erscheint am Montag, den 13. März 2006, elf (!!!) Jahre nach Veröffentlichtung der CD-EP „11-h-lingo“ aus Restbeständen eine limitierte Kleinstauflage von 100 Exemplaren zusammen mit einer Bonus-CD mit bisher unveröffentlichtem Material aus letztgenannter Studio-Demo-Session sowie zwei obskuren Live-Studioaufnahmen bei [www.s-s-p.info].